13 Tanzschritte für eine weise alte Frau

Auf dem Weg zur Holle …

  • Behandle die Erde und alles was ist, mit Achtung und Zärtlichkeit. Das gilt auch für Dich selbst, denn alles ist lebendig und verbunden.
  • Verbinde Dich mit dem kostbaren Leben mit einem großen, begeisternden Plan an dem Du arbeitest.
  • Höre auf den großen Geist und nutze dankbar seine Gaben. Respektiere auch seine Grenzen. Nutze Deine Krankheiten und Ängste als Lehrende. Sie sind Drachen, die einen Schatz bewachen. Achte klug darauf, dass Du nicht „jammerst“. Sieh auf deine verborgenen Schwächen mit einem wachen Auge und schließe Frieden damit. So bist du frei von Zwängen.
  • Gib der Gemeinschaft Deine Kraft und nutze, was sie Dir gibt, wertschätzend. Die Ahnen sind Teil dieser Gemeinschaft, achte ihr Erbe. Biete Freunden ein gastliches Herdfeuer unter Deinem Dach.
  • Behandle andere so, wie Du auch behandelt werden willst und respektiere deren Eigenheiten. Sei frei von Beeinflussung durch Lob und Tadel von anderen.
  • Sorge auch dafür, dass Deine Lebenserfahrung an die nächsten Generationen überliefert wird. Sie sind frei davon, zu nehmen was sie wollen. Gib nur Ratschläge, wenn Du darum gebeten wurdest.
  • Schenke der Welt Mut, Gradlinigkeit, Geduld und Freundlichkeit. Der Tod und die Geburt sind Deine Lehrenden in zärtlicher und standhafter, großer Mütterlichkeit. Leben ist voller Wunder und Schmerz, nimm das an und gehe mit Küssen, Schreien und Gelassenheit mit seinen Gezeiten mit.
  • Sag Deine Wahrheit oder schweige. Lebe deine Sichtweise gradlinig und lass andere Wahrheiten für andere auch gelten. Mische Dich nur in Konflikte ein, wenn Du selbst betroffen bist oder um Moderation gebeten wurdest.
  • Nimm die Folgen Deines eigenen Handelns eigenverantwortlich, frei von Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen, klaglos an. Der Weg der Treue zu Dir selbst und der Weg der Gemeinschaft sind dann vereinbar, wenn die Gemeinschaft dich stärkt. Baue an stärkenden Gemeinschaften selbst mit.
  • Reinige Dich regelmäßig von den staubigen Spinnennetzen der Vergangenheit, denn Leben ist Wandel. Sei offen für Neues und frage oft und wandle Dich täglich.
  • Toleranz ist, anderen ihre Sichtweise zu lassen, auch wenn sie schwer verständlich sind. Achte das Recht anderer auf ihre eigenen Fehler.
  • Sei laut, aufdringlich, unverschämt, gnadenlos und ausdauernd, wenn es um eine ernste Gefahr für Dich und andere Menschen geht, für die Du dich verantwortlich fühlst. Brülle und hau mit der Faust auf den Tisch, wenn du dich und die Deinen schützen willst.
  • Lebe in Schönheit und Freude, das ist der ewige Plan. Der Sinn des Lebens ist ein ewiger Lernweg, hin zur bedingungslosen Liebe.
  • Und wenn's nicht immer gleich klappt: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitertanzen …

Dieser Text betrifft den Lebensweg einer alten Frau. Eine Frau ist alt, wenn sie nicht mehr menstruiert. Das ist eine Entwicklung wie wir sie aus unserer Natur kennen. Ein Mädchen das menstruiert, ist fruchtbar wie eine Frau. Sie ist eine Frau, doch sie wird erst eine werden.
Die ersten Meisen und Schneeglöckchen sind der Frühling, doch warm ist es noch nicht.
Eine Frau, die nicht mehr blutet ist schon alt, doch sie muß es erst noch werden.
Das ist der Weg der Holle …
Alte Frauen, die sich selbst bewusst sind, sind das, was in anderen Kulturen „lebender Kulturschatz“ genannt wird. „Große Mutter“ zu sein heißt, das Leben mit der süßen Milch heilsamer Erfahrung zu nähren. Das ist existenziell wichtig für alle, kein Versiegen – sondern der Beginn einer enormen Kraft.

© Hildegard Fuhrberg www.alteheilkunst.com